Einfach leben – Ausgabe 9: Trumps Wiederwahl - Versuch einer Annäherung

Shownotes

Was die Wiederwahl Donald Trumps bedeutet, können wir zwar noch nicht genau sagen. Aber die Folgen werden nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und der Welt spürbar sein. Mit unseren Gästen Veronika Welke, die zurzeit als Stipendiatin in den USA lebt, dem Historiker Brian Huck, der aus den USA stammt, und unserem Tontechniker Thomas Schneider, der beruflich häufig in den USA war, sprechen Alf und ich über ihren Blick auf die US-amerikanischen Wahlen. Wir haben wenig Licht am Ende des Tunnels gefunden. Hört selbst.

Shownotes:

Die Zeit

Musik

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00:00:06: Corinna: Herzlich Willkommen bei unserem heutigen Podcast. Es ist die 9. Ausgabe heute von "Einfach leben" aus Trier.

00:00:14: Corinna: Für alle wie immer versuchen wir die Großen, die größten, die wichtigen Themen aus der Welt, aus Europa, aus Deutschland, den Ländern runterzubrechen. Auf Trier. Ich bin gespannt, wie uns das heute gelingt. Ich bin Corinna Rüffer, Abgeordneter aus Trier und neben mir sitzt wie immer.

00:00:33: Alf:  Der Alf, der Nachtwächter aus Trier und der Thomas heute stelle ich dir mal vor, der Thomas, der uns immer sehr sehr gut mit seiner technischen Raffinesse begleitet und es ist heute sehr, sehr schwierig technisch.

00:00:49: Corinna: Warum?

00:00:50: Corinna: Warum? Das musst du doch verraten, das wissen wir.

00:00:53: Alf: Wir haben, wir haben Einspieler aus der halben Welt. Wir haben Menschen, die nicht hier am Tisch sitzen, die uns aber sehr wohl hören wollen, und wir, die auch. Du sagst jetzt, wer das ist.

00:01:05: Corinna: Und ich sag jetzt, wer das ist, das sind Veronika Welke und Bryan Huck, und ich hätte gerne.

00:01:14: Corinna: Veronika, dass du uns mal erzählst. Was hast du mit den USA zu tun? Das ist nämlich das Thema, dass wir heute diskutieren wollen, die Wahlen in den USA, die sind

00:01:26: Corinna: und es ist ja so gewesen, dass in meinem Leben war das jedenfalls so, ich war in dieser Woche in in Berlin.

00:01:36: Corinna: Kam also, und das war ne Schocksituation. Es war nicht sehr überraschend, dass Trump gewinnen würde. In dieser Deutlichkeit allerdings schon.

00:01:44: Corinna: Also ich bin morgens aufgewacht und da war ja alles gegessen schon, und na ja, und in der Woche ist dann aber noch was anderes passiert, die Ampel ist zerbrochen, das war n sehr planvolles zerbrechen wie wir gelernt haben und.

00:01:59: Corinna: Das hat den deutschen Diskurs so ein bisschen dahin gelenkt, und man hat fast diese amerikanischen Wahlen wieder ein Stück weit aus dem Blick verloren. Die sind aber wichtig auch für unser Leben, ne.

00:02:10: Alf: Die holen wir heute wieder ins Blickfeld.

00:02:12: Corinna: Die holen wir heute wieder ins Blickfeld und deswegen holen wir jetzt zunächst mal die Veronika ins Blickfeld und die wird uns jetzt bitte erzählen, was sie mit den USA verbindet. Wo bist du denn gerade und warum?

00:02:27: Veronika Welke: Ja, Hallo, also ich sitze gerade in Georgia, das ist direkt nördlich von Florida in den USA, weil ich hier gerade mein Auslandsjahr verbringe durch ein Stipendium vom Bundestag.

00:02:40: Corinna: Toll und erzähl mal seit wann bist du da?

00:02:44: Veronika Welke: Seit nicht ganz 4 Monaten jetzt und ich lebe hier mit einer Gastfamilie und gehe zur High School und erlebe quasi das normale in Anführungsstrichen.

00:02:56: Veronika Welke: Leben eines amerikanischen Teenagers, wenn auch von einer anderen Perspektive.

00:03:00: Corinna: Erzähl doch mal über über dieses normale Highschool leben in den USA. Wie ist es dir ergangen bisher, wie gefällt dir das?

00:03:11: Veronika Welke: Also es gibt definitiv Dinge, die mir besser gefallen und viele Dinge, die mir schlechter gefallen. Zum einen hat man deutlich weniger Fächer und.

00:03:20: Veronika Welke: Hier habe ich 4 Fächer im ersten Semester und dann 4 andere Fächer im zweiten Semester. In meiner Schule gibt's auch gar keine Handyregelung und das interessiert die Lehrer auch gar nicht. So viele Schüler sind dadurch auch sehr viel einfach am Handy weiß ich jetzt nicht, wie effektiv das für den Unterricht ist.

00:03:40: Veronika Welke: Und die Atmosphäre ist auch eine ganz andere, es heißt ja immer, dass dann.

00:03:46: Veronika Welke: Dieser Treueschwurz zur amerikanischen Flagge, gesagt wird, das ist hier gar nicht der Fall, viele haben gar keine Ambition für die Schule, also es ist ein ganz anderes Lernklima, als ich Persönliches gewohnt bin. Es gibt einige Schüler, die sehr, sehr intelligent sind und auch sehr viel Arbeit in die Schule reinstecken, und dann gibt es viele, die das gar nicht so sehr interessiert.

00:04:14: Veronika Welke: Also ich gehe morgens, also die Schule fängt auch deutlich später an. Ich für mich fängt, geht es morgens um Viertel vor 9 los und dann bin ich gegen 4 wieder zu Hause, außer ich habe nach dem Unterricht noch ein Clubtreffen. Sport habe ich bis jetzt noch keinen gemacht.

00:04:32: Corinna: Aber ist natürlich auch insofern ein Unterschied, dass eine amerikanische High School ja eine eigentlich eine Gesamtschule ist, wo man einen breiteren Ausschnitt der Gesellschaft erlebt. Also, ich glaube.

00:04:43: Corinna: Auch in in Deutschland ist der gymnasiale Blick jetzt kein repräsentativer für alle Jugendlichen, ne.

00:04:50: Veronika Welke: Genau, ja, das finde ich eigentlich auch ein ganz schönes Prinzip, dass man eben nicht aufteilt. Nach wie gut ist man in der Schule also da man lernt viel mehr Menschen kennen, die einfach verschiedene Hintergründe haben und es gibt auch Personen, die interessieren sich eigentlich gar nicht für Schule oder die interessieren sich, aber sind nicht so gut, oder?

00:05:11: Veronika Welke: Die sind gut, aber interessieren sich nicht, aber haben dann einzelne Fächer, in denen die super viel können. Und ich finde, das ist eigentlich total das schöne Prinzip, dass man eben mit allen Menschen in Kontakt kommt.

00:05:25: Corinna: Das stimmt. Vielleicht reden wir ja später da noch mal ein bisschen intensiver drüber, wie die Menschen so sind, welche unterschiedlichen Perspektiven es gibt. Ich würde jetzt gerne den Brian ins Gespräch.

00:05:37: Corinna: Holen und Brian, würdest du uns ein bisschen was von dir erzählen und was dich mit den USA verbindet? Warum haben wir dich eingeladen? Was meinst du?

00:05:48: Brian Huck: Was mich mit den USA verbindet, ist natürlich mein Ursprung. Also ich bin in auch in dem gleichen Bundesstaat, Georgia geboren, wo die Veronika jetzt ist. Allerdings an der.

00:06:06: Brian Huck: Westgrenze und meine Eltern lebten da nicht, sondern waren nur über den Fluss gefahren, um mich in die Welt zu bringen. Ich bin in Orban, Alabama groß geworden oder fast groß bis 16 lebten wir dort, ich hatte dann in dem Sommer ein Austauschprogramm für nur 4 Wochen in einem an einem Gymnasium in Nürnberg gemacht und.

00:06:36: Brian Huck: Da ist so ein bisschen der erste Samen für ein Leben in Deutschland gepflanzt worden. Aber dann, danach habe ich die Schule fertig gemacht in Illenoy und habe dann Geschichte in Michigan studiert mit Schwerpunkt deutsche Geschichte und bin dann für ein Jahr nach Deutschland wieder gekommen und diesmal dann nach Mainz und.

00:07:03: Brian Huck: Ich bin zwar dann in die USA zurückgegangen und hab dann in Philadelphia studiert, aber ich war immer wieder dann in Deutschland und in Mainz und seit 2005 eingebürgert als Deutscher und seit 2009 im Stadtrat hier in Mainz. Und ich hab corilla ja kennengelernt Anfang der Zweitausender, als wir beide für einen Abgeordneten im Landtag aus Trier gearbeitet haben.

00:07:33: Corinna: Da denke ich auch gerne dran.

00:07:35: Brian Huck: Weit interessiert und kenne die USA auch ganz gut, ja.

00:07:39: Alf: Sehr schön. Dann haben wir noch einen dritten Gast aus Amerika, der aber nicht heute am Tisch sitzt, sondern dem ich die ein oder andere Frage gestellt habe im Vorfeld. Vielleicht spielen wir die gleich später ein.

00:07:56: Alf: Das im Moment noch n bisschen früh. Wir müssen dann zuerst ins Thema hineinschlittern und der Thomas, der uns hier die Technik seit vielen Monaten bestens zusammenstellt und ja immer wieder richten muss, dieser Thomas, der hat auch sehr viel amerikanische Erfahrung. Vielleicht solltest du heute mal von deinem Equipment abgesehen n paar Sätze dazu sagen, was dich mit Amerika verbindet und.

00:08:26: Alf: Wie du diese Wahl empfunden hast, dann sind wir glaub ich dann schon n Stück weit tiefer ins Thema reingerutscht.

00:08:33: Thomas: Also ich, ich bin eigentlich von Kind auf n Amerika Fan gewesen, also das fing alles an mit der Mondlandung. Ich hab mein Leben dann immer vorm Fernseher verbracht und nachts die Astronauten auf dem Mond gesehen und die Musik bewundert und so weiter und dachte immer da willst du später mal leben und das ist das Land, da gibt es halt ja die ganz tollen Möglichkeiten und da ist Technologie offen, da ist Toleranz und so weiter und so weiter.

00:08:57: Thomas: Ich hab dann später über 20 Jahre lang in einem internationalen Satellitenunternehmen gearbeitet. Wir hatten ne Niederlassung in USA in Princeton, Ich war auf den Princeton, auf den Washington und hab viel Austausch, auch ich sag jetzt mal Privatpolitisch mit meinen Kollegen gehabt und so und hab dann auch beobachtet wie bei der Bush-Wahl damals in Washington alles etwas düsterer wurde. Bei Obama hat sich es dann wieder aufgehellt und.

00:09:24: Thomas: Ja, im Prinzip mit Trump. Ich glaub, der hat damals sogar Monumente einreißen lassen. In Washington hat mir n Kollege erzählt, da wurde es ja wieder dunkler, also diese ständigen Änderungen und die waren schon sehr interessant mit anzusehen, weil es jedes Mal ne Kehrtwendung in der ja in der in der in der Philosophie eigentlich auch in der Politik gewesen ist.

00:09:42: Thomas: Und jetzt haben wir ja im Prinzip die Situation, dass er noch mal gewählt wurde, und ich hab eigentlich, ich bin etwas schockiert, weil ich glaube, dass mal jemand gewählt hat, wo man eigentlich wissen müsste, was kommt.

00:09:54: Thomas: Und wo ich aber auch von Berufskollegen ein bisschen überrascht war, warum man ganz einfach jemand wählt, der ein verurteilter Verbrecher ist, der ja im Prinzip für Dinge steht, die eigentlich ja unmenschlich sind, für Intoleranz und diese ganzen Dinge, und trotzdem jemand wählt, da muss man eigentlich die Augen verschließen, ja, um um so jemand zum Präsidenten zu wählen.

00:10:21: Corinna: Und was glaubst du, warum haben die Leute es gemacht?

00:10:24: Thomas: Also ich glaube also ich komme, ich komme aus dem aus dem IT Ingenieurbereich irgendwo und und ich meine diese Mentalität "Let's fix it first and let's check what the issue was later." Ja also erstmal erstmal Gaffa Tape draufkleben wenn ich mit irgendwas unzufrieden bin oder wenn ich was lösen will und dann später mal schauen wo die wahre Ursache gewesen ist, dass das vielleicht so n bisschen die Mentalität ist, wenn man mit Dingen unzufrieden ist und denkt, dass der Trump jetzt.

00:10:50: Thomas: Die Situation verbessert, aber ich glaube, ich glaube persönlich, dass das n Böses Erwachen geben wird, auch für die Welt.

00:10:57: Corinna: Brian, du erinnerst dich noch, dass du vor 7 Jahren mal hier, da haben wir noch keinen Podcast gemacht. Du warst live hier, wir haben mit dir damals über die Perspektive Trump diskutiert und vor allen Dingen hast du uns n.

00:11:13: Corinna: Historischen Blick eigentlich in die Entwicklung der Republikanischen Partei gewährt und hast versucht, Trump da einzuordnen. Vielleicht willst du uns von da abholen, mal ganz kurz in die weitere Perspektive hineinholen und das mal aus deiner Sicht kurz einordnen.

00:11:39: Brian Huck: Ja, also die Perspektive in die Vergangenheit oder in in die in die Zukunft, also in die Vergangenheit. Da kann man ganz lange zurückgehen, aber ich glaub, das ist jetzt für das heutige Thema nicht ganz so relevant. Ich mein vor 7 Jahren, da wusste man noch nicht so genau, wie läuft diese Trump Regierung.

00:12:01: Brian Huck: Man hat dann auch gesehen, es gab dann einige traditionelle Republikaner, die dann auch eingebunden waren und die dann 1 nach dem anderen, aber dann später, als ich da in Trier war, dann das vom Schiff abgesprungen sind. Ich mein die Entwicklung, die so jemand wie Liz Cheney gemacht hat, das ist vielleicht sehr typisch dafür, dass...

00:12:27: Brian Huck: Also es gab dann eine eine Partei mit einer Basis, und diese Partei ist im Prinzip gekapert worden dann von solche Trump Leute und wenn man sieht, wen er jetzt für das Kabinett nominiert, dann muss man konstatieren, jetzt ist wirklich die republikanische Partei über die Klippe gesprungen.

00:12:57: Brian Huck: Das Einzige ist, wir haben heute gesehen, der Matt Gaetz hat sich dann doch aus dem Rennen genommen, weil es dann klar ist. Vielleicht haben doch ein paar Senatoren ein ein Rückgrat gewonnen und dass das.

00:13:16: Corinna: Nicht nicht. So ist ein, weil ich glaube, dass nicht alle Hörer ganz genau wissen über wen du redest.

00:13:23: Brian Huck: Also Matt Gaetz war ein ziemlich.

00:13:29: Brian Huck: Extrem rechte Abgeordnete aus Florida der ist als Justizminister nominiert worden, und das ist so. Ja, ich weiß nicht, was ein adäquater Vergleich in in Deutschland wäre, aber.

00:13:45: Brian Huck: Also fast der letzte, den man sich als Justizminister wünschen würde.

00:13:51: Alf: Den Bock zum Gärtner gemacht. Den Bock.

00:13:54: Brian Huck: Zu ja, ja, das und und und. Noch viel mehr war, der war ja unter Untersuchung vom Repräsentantenhaus für Sex mit Minderjährigen und Prostitutionsdeals und also irgendwie.

00:14:09: Brian Huck: All das, wo die republikanische Partei der 80er Jahre und von meinen Großeltern also, das wäre völlig indiskutabel, dass so jemand ministrabel wäre und, und, und. Jetzt wo, wo Trump wiedergewählt ist, also er darf nicht noch ein drittes Mal wiedergewählt werden, das heißt eigentlich auf die Zukunft gerichtet.

00:14:34: Brian Huck: Könnte man irgendwann mal aufhören, Angst vor ihm zu haben... Ob das dann kommt? Das also wird er wirklich seinen Willen mit diesem Kongress bekommen oder nicht, weiß man jetzt nicht.

00:14:49: Brian Huck: Die Erfahrung aus der ersten Trump Regierung zeigen, dass eigentlich die republikanische Partei, Wenn Trump springen gesagt hat, ist sie gesprungen.

00:15:01: Brian Huck: Wenn diese Dynamik fortgeführt wird, ist das gar nicht gut. Aber die Zukunft werden wir erst wissen, wenn sie da ist und und und. In 4 Jahren sieht die Welt bestimmt anders aus, aber wie weiß man auch nicht, ob Trump überhaupt lebt, weiß man auch nicht.

00:15:26: Alf: Ja, ich wollte aber noch eine. Eine Kabinettsgeschichte wollte ich noch mit ergänzen, und zwar die die Talsey Gabert. Ich hoffe ich hab den Namen richtig ausgesprochen, das ist ja eigentlich eigentlich fast genauso schlimm wie die Geschichte mit dem Matt Gaetz.

00:15:42: Alf: Sie ist also als anerkannte und ja, mehr als einmal aufgetauchte große Putin Verehrerin durch die Presse gegangen. Und sie soll die, die die Geheimdienstchefin werden. Man muss sich das mal vorstellen, sie ist genau das Gegenteil von dem, was eine Geheimdienstchefin sein soll, sie spielt den Gegnern in die Hände, was soll man dazu sagen, Brian?

00:16:10: Brian Huck: Ja, also das das ist natürlich vollkommen richtig. Also das ist wirklich ein Gruselkabinett, fast auf auf, auf jeden Posten, was man dann anschaut, allerdings sie, sie kommt auch aus einer anderen Ecke, sie war ja bis vor kurzem offiziell Demokratin, ich glaub, sie hat sogar in den Vorwahlen 2020 gegen Biden, für die demokratischen Nominierungen kandidiert, natürlich ist sie mit ihren komischen Ansichten da überhaupt nicht weit gekommen, aber das heißt, sie hat an und für sich nicht unbedingt die Hausmacht in ihrer Partei hinter ihr. Sie ist auch erst ein ein ziemlicher Neuankömmling im Trump Lager und und und. Trump normalerweise versucht er Loyalisten zu belohnen.

00:17:10: Brian Huck: Und ob sie sich in diese Richtung entwickeln wird oder ob das nur eine kurze Eintagsfliege oder vielleicht hat er ihr irgendein Versprechen gemacht, wenn sie so und so in dem Vorlauf zu diesem Wahlkampf sich dann verhält, und dann wird er sie mit irgendwas belohnen und jetzt ist die Rechnung auf dem Tisch, da weiß man nicht so genau, wie es da zu dieser Wahl von ihr gekommen ist. Aber das ist etwas anders, als jemand, die lange Zeit das Wasser für Trump getragen hat. In der republikanischen Partei und im Kongress.

00:17:52: Alf: Ja, vielleicht kann man hier mal noch ne noch ne weitere Stimme einbringen. Ich hab den Jamie Schaaf, den Schulleiter aus Houston, Texas mal gefragt.

00:18:06: Alf: Was er denn, wie er denn das Ergebnis dieser Präsidentschaftswahl ansieht, ob er es so erwartet hat? Nicht wirklich. Ich hatte gehofft, dass die Leute in den Swings States besser sein würden, für mich war es eine Frage des Charakters, Trump lügt, er ist Frauenfeindlich, er macht sich über Behinderte lustig.

00:18:33: New Speaker: Außerdem hat er eine Isolierung sistischer Einstellung. Ich habe Angst, dass unsere Verbündeten in Europa spalten wird, ich glaube, die Ukraine ist erledigt. Er sagte, er würde den Krieg am 20. Januar beendet, ich vermute er wird ihn einfach Putin überlassen.

00:19:01: Alf: Offensichtlich offensichtlich denke ich, der Großteil Amerikas anders. Ja, das klingt nicht sehr ermutigend.

00:19:13: Corinna: Aber es passt jetzt vielleicht noch mal Veronika zu fragen, ne, weil der Erfahrungshintergrund ja ein ganz ähnlicher ist. Wir haben Schulleiter gehört, der ja traurig und konsterniert klingt, ratlos klingt und.

00:19:27: Corinna: Veronika, ich frage mich, du hast ja den den Wahlkampf in weiten Teilen miterlebt, jetzt auch den Wahlausgang. Was sagen denn deine Freundinnen und und Freunde, wie empfinden die die Situation?

00:19:41: Veronika Welke: Also in meiner Schule die meisten Menschen und die meisten Jugendlichen. Vor allem interessieren sich entweder nicht wirklich für die Politik und ansonsten sind sehr viele Trump Unterstützer.

00:19:56: Veronika Welke: Manche, also ich habe da auch einige Diskussionen darüber geführt, warum gewisse Ansichten da so sind, wie sie sind und zum Austausch und für viele ist das Thema Abtreibung mit Themen ein Grund, weil das ist hier eine, das ist eine ziemlich religiöse Region, in der ich hier bin und so das ganze Thema Religion und ethisch, moralisch, gerade in der Hinsicht auf Abtreibung.

00:20:25: Veronika Welke: Ist hier ein großes Thema, dann ja. Also ich glaube, das ist eigentlich so, was mir am meisten aufgefallen ist, dass gerade Personen, für die Religion wichtiges Thema ist, für Trump gestimmt haben, darf ich mal dazu fragen.

00:20:43: Corinna: Veronika, darf ich mal reinfragen, weil das erscheint mir so widersprüchlich. Wir haben gerade über die Leute.

00:20:49: Corinna: Die zumindest nominiert waren, zeitweise fürs Kabinett gesprochen, denen sexuelle Gewalt gegenüber Minderjährigen vorgeworfen wird. Wir haben von Leuten geredet, die den moralischen Verfall persönlich repräsentieren, ja.

00:21:12: Corinna: Und gleichzeitig sagst du, ich wohne hier in einer religiösen Gegend, da ist das Thema Abtreibung wichtig. Aber diesen Menschen kann doch nicht entgangen sein, was für Menschen sie da gerade an die Spitze gewählt haben.

00:21:25: Veronika Welke: Ja, also dazu kann ich nur 1 sagen. Ein ein ein Satz, der mir gesagt wurde im Gespräch in Bezug auf Trump, dass diese ganze Anschuldigung, es konnte nie bewiesen werden.

00:21:43: Veronika Welke: Und daher ist es kein Ausschlusskriterium. Scheinbar.

00:21:48: Corinna: Welche Rolle spielt politische Bildung in deinem Schulalltag?

00:21:55: Veronika Welke: Also ich habe American Government, also das ganze politische System. Ich weiß nicht so wie ich, wenn ich das alles richtig verstehe, keine Garantie dafür.

00:22:10: Veronika Welke: Muss man in den 4 Jahren High School gewisse Kurse, eine gewisse Stundenanzahl belegt haben und muss sie dann auch bestanden haben. Man kann aber zum Beispiel in der neunten Stufe alle Stunden machen, also dann zum Beispiel die ganze neunte Klasse lang American Government und dann die nächsten 3 Jahre einfach nichts mehr davon, weil man schon alles hat, was man für seinen Abschluss braucht.

00:22:40: Veronika Welke: Es ist also nicht so, dass man jedes Jahr bestimmte Kurse belegt, sondern muss in den 4 Jahren bestimmte Kurse belegt haben. Und wenn man die gemacht hat, dann muss man sie nicht mehr machen und daher glaube ich, dass viele ihre politischen Informationen zum einen in der Familie natürlich mitkriegen, dann von den Freunden die Menschen, die sie in der Schule treffen und.

00:23:07: Veronika Welke: Und Medien, Ich glaube, das sind so die so Medien im Sinne von sozialen Medien mit den öffentlichen Medien, also meine Gastfamilie schaut die nicht wirklich mit der Begründung, dass die meisten Sender entweder für die eine Partei oder für die andere Partei quasi werben und das sehr unterschwellig machen, also zum Beispiel mehr Bilder von einem Kandidaten zeigen als von dem anderen, das kann ich jetzt nicht bestätigen, weil wir es eben nicht schauen.

00:23:39: Veronika Welke: Aber ich denke, dass da ganz viel politische Bildung in Anführungsstrichen herkommt. Von der Schule kann ich das so jetzt konkret nicht sagen, weil es einfach es spielt eine keine große Rolle, es ist da und man muss es machen, aber es spielt keine große Rolle.

00:24:02: Alf: Auffallend war ja bei den Analysen zur Wahl, dass in den Städten das ja eben von Brian auch schon angesprochen worden, in den Städten durchaus mehr Harris gewählt wurde als auf dem Land, dass die Bessergebildeten eher Harris gewählt haben als die weniger Gebildeten. Dass die Männer eher Trump gewählt haben und die Frauen eher Harris gewählt haben, dass die Schwarzen zu einem sehr, sehr hohen Prozentsatz Harris gewählt haben, was mir aufgefallen ist, was mich wirklich irritiert hat, das ist die das Wahlverhalten der Hispanics, die mehrheitlich für Brand für Trump gestimmt haben, das hat mich völlig überrascht. Ich war also der Meinung.

00:24:49: Alf:  Da sie ja zum großen Teil an auch zur Einwanderungsgeneration gehören müssen, dass sie eher gegen Tram gestemmt haben. Brian, hast du irgendeine Ahnung, warum diese Entwicklung so vonstatten gegangen ist?

00:25:05: Brian Huck: Also ich bin mir nicht sicher, ob die Hispanics, Latinos, wie man auch immer sagt, mehrheitlich für Trump gestimmt haben. Und ich kann sein, dass die in der Männergruppe, dass das so war, aber ich glaube also, bei den Frauen war das definitiv nicht so, und es gibt ja auch mehr Frauen als Männer, aber also es ist auch so, dass auch bei.

00:25:33: Brian Huck: Junge schwarze Männer gegenüber früheren Wahlen. Trump offenbar an Akzeptanz gewinnt und es liegt vielleicht daran, dass man eben immer eine Vielzahl an Identitäten mit sich trägt, und wenn das Mannsein das Schwarz sein oder Einwanderer sein übertrumpft, dann dann ist das Halt so und.

00:26:03: Brian Huck: Es kann ja auch sein, dass gerade Einwanderer, die hier das Bürger oder nicht hier, weil ich bin ja nicht da, aber die in den USA das Bürgerrecht schon haben, die sind schon angekommen, und dann muss es nicht unbedingt sein, dass sie dann wollen, dass noch viele andere nachkommen und ihnen da Konkurrenz machen oder so, aber das Wahlverhalten ist, ist für mich eigentlich nicht so ganz erklärlich. Also es lässt sich nicht mit Logik erklären und das ist so bisschen als die Veronika von den öffentlichen Rundfunksendern dann gesprochen hat. Also man muss wissen in den USA die Public Broadcasting System, das ist. Ich sag mal, das ist im Fernsehen Bereich. Ist das ein eher Bildungssender und wird dann also es bringt zum Beispiel in gewissen Stunden dann die Sesamstraße und so, dass dann Bildung für Kleinkinder dann bringt und in den Abendstunden ist es eher so wie Arte oder Phönix oder also das das spricht wirklich nur eine dünne Schicht an. Potenziellen Zuschauenden an aber ein sehr eine sehr, sehr gebildete Schicht und und wenn man dann diese ganzen Dinge mit Logik dann annähert, dann dann kommt man natürlich nicht auf die Idee, dass man Trump wird und und ich hatte dann auch überlegt, also vielleicht war das bei bei dir anders mit der IT Industrie, da bin ich nicht so tief drin, aber ich muss sagen, ich kenne so gut wie niemand von dem ich weiß, dass sie Trump gewählt haben, als ich 2017 in den USA war und war mit meinem inzwischen Ehemann aber damals noch nicht ganz. Und wir waren in Illinois und wir waren in Massachusetts, und das sind beide tiefblaue Staaten, und manchmal kamen wir irgendwo an und Leute haben mitgekriegt, ach, das sind Deutsche und haben dann unaufgefordert sich dann entschuldigt für ihren Präsidenten, und wir haben ihn nicht gewählt und ich mein, wenn man in Chicago und in Provence Town und Boston, also das sind Hochburgen der Demokraten, und man bewegt sich nur in diesen Milieus und natürlich, als ich in den USA war und

00:28:41: Brian Huck: habe ich natürlich öffentlicher Rundfunk dann geschaut, aber ich weiß, es gibt viele Leute, die das nicht tun und in dem Landkreis, wo mein Vater groß geworden ist, das ist ein ein sehr ländlicher Landkreis, und da ist sogar der Sitz der Kreisverwaltung, ist ein Ort von 3200 Leuten, und das ist wirklich das Metropol für.

00:29:10: Brian Huck: Die umliegenden 30 Kilometer und da habe ich dann das Wahlergebnis jetzt eben in dieser Wahl gesehen, und das war irgendwie 92% für Trump. Aber ich kenne nicht mehr so viele Leute da, die meisten sind so die Generation von meinen Großeltern und sind da schon gestorben, und dann sind sie nicht mehr zur Wahl gegangen, aber wenn, wenn wenn man schaut.

00:29:40: Brian Huck: Was sind da für Kirchen anwesend? In in dem Landkreis, also auch anhand von der Kirchenzugehörigkeit? Es gibt Kirchen, die da sehr progressiv und für soziale Gerechtigkeit eintreten sind, und es gibt Kirchen, die dann einfach über Abtreibung predigen und.

00:30:02: Brian Huck: Da bilden sich da ganz unterschiedliche Milieus. Und diese Kirchen sind da nicht vorhanden. Diese Medien sind da nicht vorhanden.

00:30:09: Brian Huck: Dann auf dem Land, das spielt sich dann alles in der Großstadt ab.

00:30:15: Thomas: Also Arbeitskollegen von mir haben also mit denen hatte ich damals Diskussionen, als der Trump zum ersten Mal gewählt wurde, und die haben ganz klar gesagt, sie wollen ne Veränderung und deswegen wählen Sie Trump also weiter ins Detail zu gehen, war extrem schwierig, weil irgendwie keine Argumente da gebracht wurden in der Diskussion. Oder vielleicht war das auch nicht gewünscht, dass man politisch diskutiert auf der Arbeit, da gibt es ja manchmal so schon Bereiche, wo man nicht dann in die Tiefe gehen will, aber mich hat das damals einigermaßen schockiert, dieses wir wollen ne Veränderung haben und ich mein, das war ja Post, Obama eigentlich ja, und das hab das ja als Außenstehender als etwas sehr positives empfunden, was Obama damals gemacht hat.

00:30:55: Thomas: Aber es gab ja da wohl anscheinend auch andere Meinungen zu.

00:31:00: Brian Huck: Nee, ich war auch 2019 mal mit Freunden aus Chicago, dann durch Michigan gereist und dann waren wir irgendwo an einen Burger King angehalten, weil einer der Mitreisenden da auf Toilette musste. Und während wir dann gewartet haben, war dann neben uns ein Auto mit viel Trump Aufkleber dann geparkt und.

00:31:25: Brian Huck: Und meine, meine Waffe gehört mir und solche Aufkleber, das hatte ich dann fotografiert und dann kam der Fahrer aus dem Burger King raus und war dann aber ganz stolz und wollte mir dann unbedingt zeigen, dass innen drin hat er dann MAG A Hüte und all diese Sache, dass er dann irgendwie durch das ganze Land dann vertrieb und also die Leute, die für Trump sind, die die sind ganz stolz und die erzählen einem.

00:31:55: Brian Huck: Anders aber das sind so Menschen, das ist wie wie Parallelgesellschaften, die an so einem Autobahnausfahrten sich dann, einfach weil da die Toilette gerade ist, sich begegnen. Aber ich, ich glaube nicht, dass es dann da käme, dass wir irgendwo in einem Wohnort nebeneinander als Nachbarn mit ähnlichen beruflichen Verbindungen oder was auch immer, sondern

00:32:22: Brian Huck: der ist dann in seiner Welt und mit irgendwelchen Veteranen und Jägern und und und. Was weiß ich unterwegs und die Großstadt ist für ihn der Inbegriff des Bösen und ja, das das sind unterschiedliche Welten und und wenn sie dann mal überlappen, dann sind es.

00:32:43: Brian Huck: Vielleicht in der IT Industrie, aber ganz, ganz, ganz gewiss nicht in dem historischen Fachbereich an irgendeine Universität, wo ich mich dann vielleicht dann rumtreiben würde.

00:32:56: Thomas: Ja, also das das auch, das kann ich bestätigen. Also ich hab ich hab mal n bisschen Raumfahrt studiert in den USA und die Leute die ich dort getroffen habe, die waren also die kamen also ganz klar von der liberalen Ecke, da wäre ja jetzt niemand gewesen, der.

00:33:08: Thomas: Der für Trump auch nur n Cent irgendwo gespendet hätte. Also das war ne komplett andere Welt und es hängt glaub ich auch irgendwo mit der mit akademischen Bildung anscheinend zusammen wo das Ganze hingibt. Zumindest war das meine Erfahrung während der Verbände des während der Arbeit und des Studiums, aber das mag ich freipflegen.

00:33:27: Brian Huck: Bildung ist eine der stärksten Prädiktoren für das Wahlverhalten, also das korreliert ganz, ganz stark. Und eigentlich ist das gar nicht so anders wie hier in Deutschland, weil als wir die Europawahlen jetzt in diesem Jahr hatten und dann die 3 niedrigsten Af d Ergebnisse waren in Münster, Freiburg und Mainz und man merkt da wo viele studierte und Akademikerinnen.

00:33:57: Brian Huck: Innen sind hat die AFD es schwer und die Grünen haben es dann ganz gut und in Rheinland Pfalz sind es die Universitätsstädten Mainz und Trier, deren Wahlergebnisse dann ganz anders aussehen als etwa in Germersheim oder in der Eifel oder in Zweibrücken. Aber es ist.

00:34:19: Corinna: Ja, nicht nur die, sozusagen der der Bildungsstatus. Der ist natürlich ein guter Indikator.

00:34:25: Corinna: Aber dahinter stecken ja noch andere Fragen. Ne? Also wenn ich mir so ne Stadt anschaue wie Münster, nehmen wir die mal exemplarisch raus, das ist ne Stadt die in sich relativ homogen ist, wo man weniger soziale Spaltung sieht und mehr bemühen auch der Politik für gesellschaftlichen Zusammenhalt, für Begegnungen zu sorgen und da fand ich dieses Bild, das du gerade benannt hast.

00:34:49: Corinna: Man trifft sich da irgendwo in der Pampas nur deshalb, weil es da zufällig ne Toilette gibt, ja.

00:34:55: Corinna: Ja, da treffen sich dann mal Leute, die aus unterschiedlichen Milieus kommen, die sich wahrscheinlich ansonsten nie begegnend wären. Und ich glaube, das mag doch so ne Entwicklung sein, die wir über die letzten Jahrzehnte rekonstruieren können, dass Menschen aus verschiedenen Milieus immer weniger miteinander zu tun gehabt haben, was sozusagen auch zu einer Entfremdung geführt hat, die am Ende des Tages dann.

00:35:22: Corinna: Auch zu solchen Ergebnissen führen kann, ist da vielleicht auch was dran? Guck mal, vielleicht was dran?

00:35:28: Brian Huck: Vielleicht auch vielleicht auch, aber in die Gegenrichtung, weil ich ich überlege, auf der einen Seite, also ich sag mal so, die Zeit der 70er und der 80er, die die Zeit wo.

00:35:42: Brian Huck: Die verschiedene Sender dann dann haben alle so wie in Deutschland, alle gucken die Tagesschau oder dann wenigstens heute oder so, da gab es diese Homogenität, aber davor, bevor diese Massenmedien kamen, also in der Zeit, wo mein Großvater noch jung war, und da gab es noch kein Fernsehen und so.

00:36:04: Brian Huck: Er ist in diesem sehr ländlichen Landkreis dann gewesen, und er hat eigentlich sein Bild von der Großstadt, also und was er dann in meinen Vater dann so eingeprägt und so hat. Also Chicago ist der Inbegriff des Bösen, natürlich damals, in den, ich sag mal, in den 20er Jahren und so mit den Gangstern und so, das war auch eine eine andere Welt, aber Großstadt war eben nicht seine Welt und das ländliche, wenn man so 2.

00:36:34: Brian Huck: Der 3 Landkreise dann Weiterkäme und das sind auch ganz andere Menschen, mit denen man nicht viel zu tun hat. Also dass die, dass die Welt zusammenwächst, ist eher ein moderner Phänomen, aber dann haben wir das, was mit dem Internet und diese verschiedenen Bubbles, wo dann jeder hört nur sein Medium und und dann geht der gemeinsame Diskurs, der sich bis dahin so in der Nachkriegszeit und bis in die 70er 80er aufgebaut hat, vielleicht ist das mit dem.

00:37:04: Brian Huck: Im Internet, dass es dann wieder auseinanderdriftet, aber das ändert trotzdem nichts, dass man dann mobil ist und sich dann auf der Autobahn befindet auf dem Weg von A nach b.

00:37:18: Corinna: Na ja, gut.

00:37:18: Brian Huck: Das ist dann in vor 100 Jahren noch nicht so sehr.

00:37:22: Corinna: Das mag vielleicht in sozusagen diesem Kontext Stadt, Land so sein. Ne, ich komme gerade aus aus dem Bürgerhaus Trier Nord.

00:37:32: Corinna: Das ist n Stadtteil wo wir n ganz hohen Anteil von Transferleistungsbeziehenden haben. Ne und da hab ich mir bevor ich dahin gefahren bin noch mal angeschaut wie die Kommunalwahlergebnisse gewesen sind und da kann man sagen, dass bestimmte Bereiche dieses Stadtteils bei 30% liegen. So und im Bürgerhaus Trier Nord.

00:37:54: Corinna: Da kann man schon feststellen, da begegnen sich nicht Menschen unterschiedlichen Milieus, sondern da kommen schlicht und ergreifend arme Menschen hin, die den Eindruck haben, wir fühlen uns hier abgehängt und die ganz ehrlich auch sagen, bin also dann werden wir jetzt halt, wir wollen Veränderung, dann werden wir jetzt halt die AFD, also ich versuch jetzt mal so ne Parallele herzustellen und ich hab auch mal n Jahr meines Lebens in den USA verbracht und da hab ich gelernt wie wichtig sozialstaatlichkeit ist. Also ich war in der Gegend.

00:38:24: Corinna: Die sehr arm war, die sehr prekär gewesen ist, wo ich Haltungen kennengelernt habe, die ich mir nicht vorstellen konnte, dass es die gibt. Ich hab gesehen, dass Menschen eigentlich mit ihrer Geburt die Chancen an der Teilhabe innerhalb der Gesellschaft verloren haben, so, und wenn ich das war, Mitte der 90er Jahre, und wenn ich mir.

00:38:50: Corinna: War in Arizona und.

00:38:55: Corinna: Also in einer Kleinstadt in in Arizona ne so und also ich hab bis heute Kontakt zu einigen Personen und ich kann sagen, dass die wenigsten von denen quasi heute in einer guten Lebenssituation sich befinden. So und seitdem hat sich nichts verbessert, sondern hat sich die Situation noch verschärft in 30 Jahren.

00:39:21: Corinna: Und ich würde jetzt einfach mal behaupten, dass die Entwicklung der letzten 30 Jahre sozusagen nicht zu mehr Homogenität geführt hat, nicht nur in den USA, aber auch da. Und ich würde auch sagen, dass Nein nach meiner Beobachtung, ich weiß noch, als Obama gewählt worden ist, da hab ich bei mir zu Hause ne riesige, also hier in in Deutschland, in Trier ne riesige Party veranstaltet, weil das so viel tatsächlich Hoffnung gegeben hat, dass sich was verändern könnte, aber der Eindruck. Der Leute, mit denen ich in den USA gesprochen habe, die eben zur Unterschicht gehören, die haben gesagt, wir sind eigentlich nicht so richtig gesehen worden, also gerade da, in den Gebieten, wo Deindustrialisierung stattgefunden hat, wo hart arbeitende Menschen ehemals irgendwie noch n guten Standard hatten, ja in den 80er Jahren, für die viel den Bach runtergegangen sind, das was man so als Fly-Over States nennt bezeichnet ne, also ich frage mich ob.

00:40:20: Corinna: Die das soziale Auseinanderdriften in diesem Land, das zumindest ich mit meinem, mit meiner kleinteiligen Wahrnehmung beobachtet habe, dass das nicht auch dazu beigetragen hat. Also so, das stelle ich mal in den Raum.

00:40:38: Brian Huck: Das kann gut sein. Ich denke, man muss aber schauen, also gerade so den Begriff Transferleistungen.

00:40:46: Brian Huck: Und es gibt unterschiedliche Formen von Transferleistungen, die in unterschiedlichen Kontexten auch ankommen. Und also deswegen war ich sehr interessiert, wo du dann sagst, wo das war, dass das in Arizona war.

00:41:00: Brian Huck: Irgendwo hatte ich neulich eine Statistik gesehen, dass die meisten Transferleistungen fließen in republikanisch wählenden Bereichen, und dann wurde das hinterfragt, und dann hat es festgestellt, ja, dass zum Beispiel, da wurde dann auch die Altersrente dann als Transferleistung dann dazu gezählt, was dann in diesem Diskussionsforum dann zu ziemlich viel Diskussion war, einige gesagt, gesagt haben, ja, wir haben aber Rentenbeiträge und unser ganzes Leben, das ist kein Transferleistung, das habe ich mehr verdient, aber darum ging es ja eigentlich dann nicht und also wenn man schaut, wo die also klassische das Equivalent von Sozialhilfe dann fließt, dann sind das zum einen Teil so. Gebiete da wie du vielleicht in Arizona gesehen hast, aber aber statistisch von den Zahlen her sind das ich sag mal die Elendsviertel der Großstädte. Chicago ist ein ein, ein ein gutes Beispiel oder Detroit ist dafür noch ein besseres Beispiel, da ist es tatsächlich so. Also ich glaube in den Regenjahren in den Achtzigern, da ging es diesen Gebieten am schlechtesten und in den Neunzigern.

00:42:19: Brian Huck: Also es ist nicht die Armut ausgelöscht oder noch nicht mal annähernd, aber es es ist ein gewisser Talsohle vielleicht überschritten, auch wenn der Aufschwung viel zu.

00:42:34: Brian Huck: Klein war aber, diese Leute, die Transferleistungen dann empfangen, wenn sie wählen, wählen Sie demokratisch, weil sie wissen, das ist die Partei, die dafür sich dann einsetzt, aber eher verlieren sie überhaupt die Hoffnung im politischen System und melden sich dann so ein ein bisschen ab, und dann gibt es Transferleistungen wie zum Beispiel Agrarsubventionen oder so.

00:43:02: Brian Huck: Das sind dann ländliche Gegenden oder ländliche Gegenden, die dann Bevölkerung verlieren und nur noch aus alten Leuten bestehen. Die beziehen natürlich dann alters, Renten, ich glaube, es ist auch schwierig, wirtschaftliche Prosperität und Bildung als Faktoren voneinander zu trennen.

00:43:26: Brian Huck: Also vielleicht gibt es so dieses ich nenn das mal Bildungsproletariat Leute die dann vielleicht haben sie, ich sag mal Sozialarbeit zum Master oder Doktor studiert, aber das ist ja nicht wie die Wallstreet Karriere dann oder oder der der klassische hungernder Künstler oder so und dieses dieses Bildungsproletariat.

00:43:57: Brian Huck: Ich glaube, die wählen dann auch demokratisch und nur nur. Es gibt nicht genug von denen, dass dann die Wahlen gewonnen werden können.

00:44:10: Alf: Ja, ich möchte noch einmal kurz auf einen Einspieler zurückkommen. Ich hab dem Jamie scharf aus Houston noch eine weitere Frage gestellt, ich hab ihn einfach mal gefragt, was denn sich was seiner Meinung nach für ihn jetzt nach der Wahl anders sein wird. Man muss dazu sagen er ist ein queerer Mann und persönlich betroffen und das in Texas und das hat er ganz interessant beantwortet.

00:44:38: Jamie: Trump hat Rache versprochen.

00:44:40: Jamie: Ich fürchte, er wird das Justiz System als Waffe einsetzen. Er wird die Leute benadigen, die am 6. Januar das Kapitel angegriffen haben, er wird Anklage gegen Leute erheben, die sich ihm in der Regierung widersetzen, die Rechten werden das Weiße Haus, den Obersten Gerichtshof, den Senat und. Und das Repräsentantenhaus kontrollieren. Sie haben die Regeln bereits manipuliert, zum Beispiel Trumps 3 Nominierungen für den Supreme Court und die Manipulation der Wahlkreise, damit nur Republikaner gewählt werden können. Abtreibung ist hier in Texas illegal. Frauen sterben in Krankenhäusern, weil Ärzte nicht helfen dürfen, wenn der Fitis einen Herzschlag hat, egal ob das Leben der Mutter in Gefahr ist. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie die Homerehe kippen, Trumps Nähe zu Rechtsextremisten ist erschreckend. Ich habe mehr Angst um meine transsexuellen Brüder und Schwestern als um mich selbst. Ja, das ist eine Aussage, die mich doch schon sehr betroffen macht.

00:46:11: Alf: Insbesondere weil ich also auch diese Geschichte der jetzt kürzlich verstorbenen Person Frau aus Texas mitbekommen habe, der man die Hilfe meiner Geburt verweigert hat. Also dieser Aspekt erschreckt mich am allermeisten. Konkret meine ich, wie sich diese Wahl für Menschen auswirken wird, die eben nicht im Mainstream angesiedelt sind, sondern die randlicher Natur sind. Queere Menschen beispielsweise.

00:46:45: Veronika Welke: Also ich kann das so konkret nicht sagen, aber ich denke, dass gewisse Meinungen, die dem eher feindlich gegenübergestellt sind, sich bestätigt fühlen.

00:46:58: Veronika Welke: Was die Situation natürlich nicht gerade vereinfacht. Also gerade hier habe ich, es ist nicht so ein großes Thema hier mit Lgbtq+ plus, aber es kommt doch ab und zu mal auf und da habe ich generell einfach eine eher feindliche, nicht unbedingt feindlich aber abwehrende Haltung dem Gegenüber erlebt, zum Beispiel einmal, das war in der Kirche, in der meine Gastfamilie in meine Gastfamilie geht.

00:47:28: Veronika Welke: Wurde darüber geredet, dass eine, dass jemand nach einem Kinderbuch ein Kinderbuch nachgeschaut hat, in dem es um Schwangerschaft geht und dass das oberste Ergebnis war, wie 2 Väter ein Kind kriegen oder adoptieren? Ich weiß gerade die Details nicht mehr und der Kommentar war, dass damit auch irgendeine Agenda gepusht werden muss, also ich denke, dass durch diesen Sieg.

00:47:58: Veronika Welke: Oder auch durch diese Zahlen, dass eine Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung so gewählt hat, diese Einstellungen einfach bestätigt, verstärkt werden in dem Sinne, dass sich die Menschen mit diesen Ansichten bestätigt fühlen.

00:48:15: Corinna: Wohnst du Veronika? Wenn ich mal fragen darf, ist das eher dem ländlichen Raum zuzuordnen.

00:48:21: Veronika Welke: Ja, auf jeden Fall.

00:48:22: Corinna: Beschreibt also ein bisschen, wieso die Infrastruktur ist, wie du dich im Tag bewegst und so weiter damit wir so ein bisschen eine Vorstellung davon bekommen.

00:48:31: Veronika Welke: Okay also grundsätzlich ohne Auto bin ich ist mit mir komplett aufgeschmissen. Morgens fährt ein Schulbus und nachdem nachdem der Unterricht endet, fährt ein Schulbus, da kann man sich für anmelden, kann man sich für registrieren und dann wird man eigentlich quasi vor dem vor der Haustür abgeholt.

00:48:49: Veronika Welke: Ansonsten, wenn man nach der nach dem Unterricht noch irgendwelche Clubs hat oder noch irgendwelchen Teil von dem Sportteam ist, braucht man eigentlich eher mein Auto. Ohne Auto läuft hier gar nichts. Zur Schule fahre ich etwa 20 Minuten im Auto und dann nachmittags nehme ich meistens den Schulbus Infrastruktur öffentlichen Nahverkehr gibt es überhaupt nicht, also Schulbus ist wirklich das einzige.

00:49:18: Veronika Welke: Es gibt keine Busse, es gibt keine Züge, es gibt einfach nichts. Vielleicht noch Taxis, habe ich jetzt ehrlich gesagt keine gesehen, aber man ist schon sehr auf sich selber gestellt.

00:49:29: Corinna: Und was machst du, wenn du nicht in der Schule bist? Kannst du dich mit Freunden treffen? Wie verbringst du deine Freizeit?

00:49:40: Veronika Welke: Ja, also ich treffe mich schon manchmal mit Freunden. Das ist aber ein bisschen schwierig zu koordinieren, wenn die selber frei.

00:49:48: Veronika Welke: Zeit, ihre Familie verbringen wollen oder Sport machen oder teils von Clubs sind. Häufig mache ich einfach Sachen mit meiner Gastfamilie und meine Freunde sich dann meistens eigentlich nur morgens in der Schule. An den Wochenenden gehe ich manchmal oder bringe meine Gastfamilie mich häufig in so einen Naturpark, wo ich dann Community Service mache, mich um Tiere kümmere, denen die Käfige reinige.

00:50:16: Corinna: Das ist schön, das hört sich gut an und gibt es eine große Stadt in der Gegend bei dir?

00:50:22: Veronika Welke: Die größte Stadt ist Atlanta.

00:50:25: Corinna: Genau. Und welche Unterschiede stellst du fest, wenn du dahin fährst? Also wie unterscheidet sich Stadt und Land?

00:50:33: Corinna: Macht das mal so ein bisschen greifbar für uns.

00:50:38: Veronika Welke: Also zum einen eben politisch, dass einfach.

00:50:42: Veronika Welke: Man sieht Trump, Schilder, Trump, Schilder, Trump Schilder. Und kaum ist man Internet drin, sind überall Harry Schilder. Also das ist sehr offensichtlich dann, ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll, ehrlich gesagt, es unterscheidet sich gar nicht so sehr von deutschen Großstädten, habe ich das Gefühl mit dem Unterschied, dass auch hier nicht so viel Nahverkehr da ist.

00:51:11: Veronika Welke: Also.

00:51:11: Veronika Welke: Also es sind immer sehr viele Autos auch in den Städten. Also es ist, was mir aufgefallen ist, es unterscheidet sich gar nicht so sehr in den Großstädten, wie das Bild aussieht, sondern vielmehr so, abgesehen von eben dem Teil mit dem Verkehr.

00:51:34: Alf: Können wir viellveicht noch ein paar Sätze zu.

00:51:37: Alf: Den Auswirkungen, die diese Wahl auch auf Europa und Deutschland und vielleicht sogar auf unsere Region hier hat. Vielleicht hat Bryan da eine Antwort drauf.

00:51:53: Brian Huck: Also da würde ich jetzt nicht unbedingt mir, da spezielle Expertise in diesem Bereich da einräumen. Also was, was Veronika gerade gesagt hat, so diese Autoabhängigkeit der Gesellschaft, das das ist wirklich auch etwas, wo ich schon als Schüler nach Nürnberg kamen und dann waren Straßenbahnen und u Bahnen und das Nahverkehrssystem hat dann funktioniert und das das hat auf mich einen großen Eindruck gemacht und ich glaube das ist wirklich auch ein ein großer Unterschied zwischen den beiden Ländern dieses.

00:52:44: Brian Huck: Stadt, Land, Gefälle ist ich glaube auch. Also das das, das kann man nicht unterschätzen, also sowohl das wie wie auch die die die Frage von von Bildung wie das sich auf die politische Einstellung wirkt ich ich kann mich erinnern als ich gerade so ich.

00:53:09: Brian Huck: Ich glaube, ob ich 20 war oder noch nicht ganz 20 war und ich hatte eine Freundin in Atlanta, die habe ich dann besucht und sie nahm mich dann mit in ich weiß nicht, ob du diese Gegend schon kennengelernt hast. Veronika Little Five Points kennst du die die Nachbarschaft?

00:53:30: Veronika Welke: Ich war noch nicht da, aber ich habe davon gehört.

00:53:33: Brian Huck: Ja, also ein bisschen östlich von dem Downtown, ein bisschen südlich von.

00:53:39: Brian Huck: Von der Bereich mit den ganzen Martin Luther King Gedenkstätten aber so, so abseits und da war ich 2023 gerade auf einer Reise und es ist immer noch ein bisschen ähnlich, wie es damals Ende der 80er war, jetzt natürlich mit mehr, ich sag mal Cappuccino und Espresso Geschäfte, als damals noch üblich war, aber.

00:54:09: Brian Huck: Meine Freundin hat mir dann ein feministisches Buchladen dann gezeigt, wo es dann, ich weiß nicht mehr genau welche Bücher. Aber vielleicht gab es schon damals das erste Buch über Heather Hass zu Mamis oder so was dann so die Kirchengemeindemitgliedern bei Veronika auf die Palme getrieben hätten.

00:54:35: Brian Huck: Und, und, und. Das war für mich, weil ich eigentlich eher aus kleinstädterischem Milieu kam, also dass dass es sowas gibt, dass es diese Infrastruktur gibt und dann dann gibt es eigentlich eine ganze Gesellschaft, die sich da darum dreht, und ich glaube, 2023 das war kurz nachdem Roe vs Wade gekippt wurde und wieder die Illegalisierung von Abtreibung, dann den Trump nominierten auf dem Supreme Court.

00:55:13: Brian Huck: Auch politische Schilder, obwohl gar kein Wahlkampf war. Ich kann jetzt an den Slogan mich nicht mehr erinnern, aber auf jeden Fall irgendwie was das Abtreibung.

00:55:33: Brian Huck: Also dass dass die Ursache für Abtreibungen eher die fehlende Sozialstruktur und und und. Es waren aber gegen Trump gerichtet, ich weiß nicht mehr genau, aber es war wirklich so eine, ein lebendiges Milieu, und ich, ich will es vielleicht auch zurück auf das Kommentar, was der Lehrer aus Houston gesagt hat, wie das dann für für queere Leute sich dann.

00:55:57: Brian Huck: Entwickelt wird. Entwickelt wird. Ich glaube so etwas wie die Homo-Ehe abzuschaffen, das ist in einem föderalen Staat wie den USA sehr schwierig, weil es gibt immer noch Kalifornien, wird das nie tun, und ehe ist eigentlich an für sich Ländersache, wenn die Bundesregierung dazu käme, was ich auch für schwierig.

00:56:23: Brian Huck: Achte, wie man dahin kommen würde, aber vielleicht, wenn der Trump genug kriminelle Energie dahinter steckt, würden sie es vielleicht versuchen, wenn die Bundesregierung diese Anerkennung der Ehe dann wegen Steuer und so zurücknehmen würde, dass das hätte bestimmt negativen Effekten, aber die meisten erstens der der Ehegattensplitting Vorteile in den USA ist gar nicht so groß. Manchmal ist es sogar ein ein Nachteil, wie das im deutschen System ist und und zweitens so viel, was die Ehe dann regelt, auch was Erberecht und so weiter angeht ist Ländersache, aber aber für trans Personen, das ist etwas, wo gerade die politische Rhetorik in den letzten paar Jahren.

00:57:16: Brian Huck: Sich wirklich extrem verschärft hat ich mein da. Da muss man überlegen, der Trump hat wieviel Millionen Dollar dann für diese Werbespots ausgegeben, indem er die Idee unterbreiten wollte, dass die Harris nichts anderes wollte als illegale Migranten, die im Gefängnis wären, Zwangsum zu operieren oder also die, die die wildesten Ideen, wo dieses Thema als als Gewaltthema für die Gesellschaft benutzt wird und auf der Kosten von dieser eigentlich sehr, sehr, sehr, sehr kleine Gruppe, die an und für sich also niemandem weh tut und und nur ihr Leben so leben will, wie das ihnen zusteht. Und, und das wird wirklich so instrumentalisiert, also das ist der Bereich, wo ich am ehesten dann Angst hätte, also natürlich auch, dass das komplette Rechtsstaat abgeschafft wird und so, das Macht auch Angst. Aber wenn es um um die die Frage, wie das auf queere Personen sich auswirkt, das sind die Personen, die am ehesten leiden werden.

00:58:26: Corinna: Jetzt die Nähe zu Elon Musk spricht natürlich auch noch mal dafür. Ne, also.

00:58:33: Corinna: Dass das noch mal.

00:58:35: Brian Huck: Zu tun, das ist eine.

00:58:36: Corinna: Trans-Person der hat ein trans Kind und ist dann sozusagen total öffentlich in den Konflikt gegangen und hat sich sehr häufig sehr brutal zu dem zu dem Thema geäußert. Also es passt, passt dazu, das wäre natürlich auch eine Figur, über die man noch mal länger reden könnte, aber ich finde das schon interessant was Alf

00:59:00: Corinna: Als Frage in den Raum geworfen hat nämlich, was kann diese Wahl für Auswirkungen auf uns haben und also wir können über natürlich über Handelspolitik reden, also ökonomische Folgen, die das haben kann, die sehr gravierend sein könnten, wobei man sagen muss, dass möglicherweise also.

00:59:23: Corinna: Egal, wer da gewählt gewählt worden wäre, Joe Biden hat natürlich auch ne Politik gemacht, die stark auf das Wirtschaftswachstum in den USA gesetzt hat. Das wäre das eine Klima, ein Thema, genau Klima natürlich das andere Thema, das ihr aber beide aufgeworfen habt, Veronika und Brian ist diese Stadt.

00:59:45: Corinna: Landesgefälle ja, und ich glaube hier ist ne gewisse Parallele auch zur Entwicklung, die wir in Deutschland sehen. Also wir haben auch n zunehmendes Gefälle zwischen Städten und dem ländlichen Bereich. Also es ist jetzt fast ein Jahr her, wo dieser Konflikt noch mal besonders deutlich aufgebrochen ist. An dem Thema Agrardiesel, aber es sitzt natürlich tief ne, also ich glaube. Dass wir auch aufpassen müssen, dass wir sozusagen die Unterschiede, die sich zwischen Stadt und Land heraus kristallisiert haben, nicht weiter vertiefen.

01:00:22: Alf: Andererseits kann man natürlich dem etwas positives Entgegenstände wir wissen, dass es nach wie vor eine starke Urbanisierung sowohl in Amerika als auch bei uns gibt. Und wenn es, wenn dem so ist, Corinna, dass.

01:00:39: Alf: Das unterschiedliche Wahlverhalten in ländlichen und städtischen Räumen ja deterministisch schon deutlich wird, dann kann man davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten eher linke oder eher progressive, zukunftsorientierte Wahlen stattfinden werden.

01:01:03: Alf:  Denn es es ziehen die Leute in die Stadt.

01:01:08: Corinna: Weil wir den ländlichen Raum auflösen, oder was?

01:01:10: Alf: Nein, wir lösen ihn nicht auf, aber von den Mengen, ja von den reinen Wählerinnen und Wählermengen werden immer mehr in den Städten leben. Das ist sowohl in Amerika als.

01:01:22: Brian Huck: Auch bei uns der Fall.

01:01:25: Brian Huck: Aber das erklärt nicht die Rückschläge, die wir dann immer mal wieder erleben hinsichtlich einer progressiven Politik. Weil also diese Dynamik, das hat man auch vor 20 Jahren gemerkt, und dann kam es 2016 und jetzt schon wieder, dieses Jahr wieder, trotz dieser Dynamik dann zu der Wahl von Trump und also das das ist.

01:01:51: Brian Huck: Das ist schwer zu erklären, warum die Dynamik nicht greift.

01:01:55: Alf: Weil es aber.

01:01:55: Brian Huck: Empirisch, weil das noch nicht da ist.

01:01:58: Alf: Er, weil es eine gegenläufige Bewegung gibt, die gegenläufige gegenläufige Bewegung. Die wird durch ein unterschiedliches Bildungsverhalten meiner Ansicht nach ausgedrückt.

01:02:12: Corinna: Das erscheint mir auch, dass.

01:02:15: Corinna: Der wichtigere Indikator zu sein, also die gute Zeit, über die wir geredet haben. Die 70er 80er Jahre in Deutschland würd ich sagen, sind im wesentlichen ja ne sozialdemokratisch geprägte Zeit gewesen, wo man gesagt hat, so, wir bauen Gymnasium.

01:02:31: Alf: Im ländlichen Raum Bildung für alle und ich glaube, das ist n anpack ja, also das ist n Thema, dass wir viel stärker fahren müssen. Ich hatte vorhin von Trier Nord hier erzählt.

01:02:42: Corinna: Und gesagt, Bürgerhaus in dem Gebiet immer mehr AFD Wähler anteilsmäßig in bestimmten Straßenzügen 30%, das heißt also, hier haben wir nicht nur den Unterschied zwischen Stadt und Land, sondern soziale Disparitäten und Bildungszugänge. Das müsste eigentlich das das entscheidende Thema sein.

01:03:05: Corinna: Aus meiner Sicht jedenfalls. Und ich hätte noch ein Thema gerne. Wollt ihr dazu noch was sagen, sonst würde ich gerne einmal auf die Ukraine zu sprechen kommen.

01:03:16: Brian Huck: Also ich ich, weil ich, wenn ich wenn ich fragen höre, es braucht es dann ein bisschen, bis sich das da verarbeitet. Und deswegen bin ich ein bisschen so eine Fragerunde noch hinterher, weil, weil inzwischen ist mir auch zu dem Bereich.

01:03:31: Brian Huck: Ja, ja, ja, deswegen würde ich demokratisch wählen, wenn ich in den USA wäre. Aber ja, die, die die Frage von transatlantischen Beziehungen, und das ist vielleicht auch als gute Überbrückungsthema, dann in Richtung Ukraine, aber gerade so die, die die wirtschaftspolitischen folgen, die das haben könnte, also ich glaube, was Trump vorhat, ich mein, das hat er sehr klar dann gemacht, er will Zölle einführen, natürlich die Zölle.

01:04:01: Brian Huck: Oder sind dafür gedacht, weniger Importe und mehr amerikanische Produktion zu haben? Aber ich glaube, die EU ist sehr gut aufgestellt auf diese Zollpolitik zu reagieren, weil zum einen kann man mit ganz.

01:04:24: Brian Huck: Gezielte Zölle arbeiten, um ganz gezielte Bereiche und Industrien in den USA dann stärker zu bestrafen. Für diese Zollpolitik, die dann eingeführt wird und und und. Zum anderen.

01:04:42: Brian Huck: Also ich glaube, das hat man ja auch vor 95 Jahren gesehen, als die USA auch Zölle erhöht haben und damit die Weltwirtschaftskrise ausgelöst haben. Aber vor allem sie schädigen sich selbst, wenn sie sowas machen, und das werden die Leute auch in den USA merken und es kann sein mit einer.

01:05:05: Brian Huck: Zeitablauf, wo man überbrücken muss dass Trump im Prinzip seinen eigenen Niedergang herbeiführt, mit einer desaströsen Wirtschaftspolitik, weil die USA wird unter dieser Zollpolitik viel mehr leiden als Europa. Ich mein, die Zölle werden zu Inflation führen, Trump hat im Wahlkampf versprochen, er wird die Inflation besiegen, und dann kommt genau das Gegenteil.

01:05:33: Brian Huck: Ja, aber vielleicht gehen wir dann über zu anderer Außenpolitik. Ich, ich meine in den letzten paar Jahren mit paar Tagen gesehen zu haben, der Konflikt in der Ukraine eskaliert sich jetzt, weil jetzt die US Regierung erkennt, also wenn wir irgendwas erreichen, dann müssen, dass wir das vor dem 20 Januar erreichen, weil damit ist dann ein um Care in der Politik und deswegen sind die der Einsatz von diesen Langstreckenraketen dann genehmigt worden. Jetzt hat Russland mit einer weiteren Eskalierung ihrerseits dann geantwortet, das ist nicht gut. Und wenn man dann die die Frage von Israel und Gaza dann anschaut: Es waren viele Leute, die dann bewusst ihre Stimme von Harris enthalten haben, weil sie dachten, sie sei zu pro Israel. Aber ob sie jetzt mit einer Trump Regierung What Bibi Once Bibi get's habe ich da in so einem Forum gelesen. Also Netanjahu, Bibi ich ich ich bin sehr sehr pessimistisch an vielen Fronts wenn ich über die kommende Trump Regierung nachdenke.

01:06:54: Corinna: Lieber Brian, ich glaub das sind das sind wir alle, oder?

01:07:00: Alf: Wir sind wir sind nicht wesentlich, nicht wesentlich optimistischer geworden. Wir sind jetzt alle n Stück klüger, aber wir sind noch nicht richtig optimistisch. Ich wollte eigentlich zum Schluss Fragen, gibt es auch irgendetwas Gutes, was ihr findet, was durch Trump ausgelöst werden könnte?

01:07:21: Alf: Keine Antwort.

01:07:22: Alf: Nein, das war klar.

01:07:24: Corinna: Er meint, er denkt immer nach, bevor er redet. Lass sie machen.

01:07:27: Alf: Ja, der muss aber wahrscheinlich.

01:07:29: Corinna: Auch Nachdenken, das ist auch eine schwierige Frage.

01:07:35: Brian Huck: Vielleicht Aufklärung und Selbstkenntnis, aber das kommt dann ein bisschen zu spät.

01:07:42: Alf : Veronika, Veronika, hast du was Positives?

01:07:46: Veronika Welke: Mir fällt gerade gar nichts ein. Ich musste auch so sagen, als ich hier hingekommen bin. Teilweise war mein Eindruck in Deutschland, dass viele nicht Trump als Präsident für den USA sehen wollen, dass diese Meinung aber auch von den Personen in den USA mehr so gesehen wird, viel Meinung für wenig Ahnung, so und ich habe versucht an die ganze Sache objektiv ranzugehen und habe in der Diskussion habe ich auch so gesagt, Okay erklär mir deine Meinung bitte so, als hätte ich überhaupt keine Ahnung von Politik in den USA, als wüsste ich gar nichts und ich dachte ehrlich, dass ich vielleicht ein bisschen mehr verstehe, warum gewisse Personen so wählen, wie Sie wählen. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich verstehe es mit jedem Tag weniger.

01:08:41: Veronika Welke: Ich habe, ich habe auch echt viel nachgeschaut durch diese Diskussionen. Also ich habe auch sehr viel gelernt. Ich wusste, natürlich wusste ich jetzt nicht alles, als ich hierher kam.

01:08:50: Veronika Welke: Aber ich muss sagen, mit allem, was ich über dieses ganze System und die Gründe lerne, warum Personen für ihn wählen, desto weniger kann ich es.

01:09:03: Corinna: Nachvollziehen. Veronika bereust und du, dass du die Seile heranziegetreten hast.

01:09:09: Veronika Welke: ... (nicht hörbar)

01:09:10: Corinna: Bereut?

01:09:10: Corinna: Bereust du, dass du das ja, ähm.

01:09:12: Veronika Welke: Nein, ich bereue es. Nein, absolut nicht, weil es ist. Also es ist.

01:09:23: Veronika Welke: Es kann sehr frustrierend sein, ich habe dir viele Tage, wo ich mir dachte, warum, warum tue ich mir das eigentlich an, nicht weil ich hier nicht, weil ich es hier nicht mag, ich liebe es, hier zu sein, aber manche Diskussionen einfach sehr frustrierend, aber trotzdem.

01:09:40: Veronika Welke: Finde ich das eine wahnsinnige Möglichkeit, gerade auch dadurch, dass Trump jetzt gewählt wurde und gewisse Dynamiken zu sehen. Also nein, ich bereue es überhaupt nicht.

01:09:51: Corinna: Das ist schön.

01:09:52: Veronika Welke: Auch wenn es anstrengend sein kann.

01:09:55: Alf: Ja, das ist doch ein wunderbares Schlusswort. Also auch wenn es anstrengend anstrengend sein kann, bereust du es nicht. Wir wollen es auch nicht, dass wir euch hier gehabt haben zu diesem Podcast und.

01:10:07: Alf: Und wir haben jetzt sehr lange und sehr intensiv darüber gesprochen. Und ich finde, was wünschen wir uns am meisten?

01:10:14: Corinna: Einfach leben.

01:10:15: Alf : Genau, vielen dank euch allen.

01:10:19: Corinna: Und toll, dass Thomas heute mitgemacht hat. Vielen Dank, ihr Lieben.

01:10:24: Brian Huck: Vielen Dank.

01:10:25: Corinna: Danke auch, wo auch immer ihr seid, haltet die Ohren steif, es kommen auch wieder bessere Tage.

01:10:31: Alf: Ganz bestimmt.

01:10:32: Corinna: Und jetzt hören wir noch einen Song, der Thomas viel bedeutet.

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